Schon vorbei                                                              Januar 2011

 

In Wirklichkeit gibt es keine Gegenwart, höchstens eine eingebildete.

Das klingt zugegebenermaßen überspannt und gar nicht witzig, obwohl ich mich redlich abmühe, etwas Witziges zu schreiben.

Wenn man sich aber mit dieser Behauptung intensiv beschäftigt, ist sie durchaus schlüssig und darüber hinaus sogar phasenweise recht witzig:

Macht sich ein Gedanke auf den Weg, uns eine Erkenntnis zu ermöglichen, liegt sein Ausgangsimpuls sofort in der Vergangenheit. Auch wenn es sich durch Verzögerungen im Gehirn (nicht etwa nur in meinem, davon darf man getrost ausgehen!) oft nur um Bruchteile von Sekunden handelt.

Somit wird die Erkenntnis nicht nur zum Produkt der Vergangenheit, sondern istzugleich selbstVergangenheit, weil es sich bei dem Vorgang des Denkens eben nicht um ein punktförmiges Zack-da-ist-die-Erkenntnis-Ereignis handelt, sondern immer um einen Erkenntnisprozess.

...


zurück zu Buch