Ruhig gestellt                                                                             November 2010

 

 

Ob ich mich über meinen annähernd klaren Moment wirklich freuen kann, wie man mir aufmunternd nahe legt, weiß ich nicht gewiss.

 

Jedenfalls registriere ich, dass ich wieder allein in einem Zimmer liege, nicht mehr zusammen mit den vielen Leuten.

Ich könne mich hier sicher fühlen, alles sei abgeschlossen, erklärt man mir beruhigend. Ich begreife nicht recht, warum alle so über-vorsichtig, fast argwöhnisch und sogar ein wenig ängstlich mit mir umgehen. Es sieht jedenfalls alles so aus, als wäre ich in einem Krankenhaus. Warum bin ich hier?

Keine Ahnung!

Langsam erinnere ich mich. Bilder von Zerstörung und Gewalt tauchen wie aus einem Nebel auf und beziehen mich ein. Ich werde zum Bestandteil dieser Bilder und höre Schreie des Entsetzens. Jemand versucht mich festzuhalten. Ich reiße mich los, greife nach einem Laptop und werfe es an die Wand. Mit einer schnellen Drehung des Körpers wische ich mit meinem auf der Auslage liegenden Unterarm mehrere Handys von der Glasscheibe, sodass sie auf dem Steinfußboden zersplittern. Mit den Füßen trampele ich auf den Bruchstücken herum, zermalmte sie zu kleinsten Mosaiken. In all diesem Chaos höre ich mich schreien:

Ich will keinen neuen Vertrag! Ich will einfach nur kündigen! Einfach nur kündigen!"

...

 

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