Reizüberflutung                                                                  Okt. 2011

 

       

      Das Blut spritzte bis ins Gesicht von Hanna, die vom Monitor fröhlich in die Runde blickte. Herbert war eingeschlafen. Sein Kopf war mit dem Gesicht auf die Tischplatte gefallen. Ohne Schutzreflex. Die Blutspritzer verteilten sich inzwischen auf dem Himmel über Sylts weitem Ebbestrand. Vor allem aber auf der Tischdecke.

Vormals blütenweiß, jetzt blutrot.

Schon früher war er an einem unserer denkwürdigen Diaabende schlafend vom Stuhl gefallen. Es war irgendwie nicht sein Ding, beeilte er sich zu betonen, nachdem er sah, was er angerichtet hatte. Herbert erklärte, nachdem er sich wieder einigermaßen hergestellt hatte, dass ihn während einer solchen Bilderflut – trotz Bluthochdrucks – stets die Müdigkeit übermannte, es ihm wirklich sehr leid täte, er sich aber einfach nicht dagegen wehren könne.

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