Philosophie                                                                   Juli  2011

 

Ob das Leben meines Nachbarn im Dorf meiner
Mecklenburger Zweitheimat wirklich dadurch beeinflusst wird, dass die Wissenschaft im Laufe der Zeit herausgefunden haben will, die Erde sei keine Scheibe, sondern rund und übe Schwerkraft aus, kann ich nicht mit Gewissheit beurteilen. Ich vermute, er ist auf der Suche nach anderen Antworten.

Vor 400 Jahren wäre es ihm auch nicht wesentlich anders ergangen als jetzt. Außer, dass er mit noch primitiveren Hilfsmitteln auf Hof und Feld werkeln würde. Heute fällt ihm die Arbeit mit seinen hoffnungslos überalterten Maschinen schwer genug, sodass er sein Feld mit Pflug und Pferden meist effektiver bewirtschaftet.

Das Leben fordert ihn elementarer als jene Freidenker und Sinn-des-Lebens-Sucher.

Ich glaube zwar zu wissen, dass die runde Erde mit unvorstellbarer Geschwindigkeit unmerklich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne saust und dass wir der Schwerkraft dankbar sein müssen, die uns auf unserem Planeten festhält, damit wir nicht ins All geschleudert werden.

Trotzdem frage ich mich in stillen Momenten, warum das Gras immer wieder unerfreulich hoch aus dem Boden hinaus wächst, statt der Schwerkraft gehorchend in die Erde hinein oder doch zumindest gleich hoch bleibt. Das ergibt für mich, außer viel Arbeit, keinen Sinn.

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