Maulwurf                                                                                      November  2010

 

In meinem Garten wühlt ein Maulwurf. Mindestens einer! Womöglich sogar mehrere.

   Genau genommen habe ich ihn oder sie nicht, sondern er ist – beziehungsweise sie sind – einfach nur da, also hier! Aus der Nachbarschaft vor dem Getrampel der Pferde auf den umliegenden Äckern geflüchtet.

   Der Maulwurf, von Heinz Ehrhardt liebevoll als „Mundschmiss“ bezeichnet, ist ein possierliches Tier. Er lebt im Untergrund, ist nur selten zu sehen und steht unter Naturschutz.

Stehen sie auch unter großflächig betonierten Parkplätzen unter Naturschutz? Und warum vermehren sich Maulwürfe unter meinem Rasen mit rasender Geschwindigkeit, besonders dann, wenn der Winter sehr kalt war? Das ist rätselhaft.

Jedenfalls befördert er erstaunliche Dinge zutage, die meist lange im Verborgenen lagen, und bleibt dabei selbst stets unsichtbar.

Er arbeitet kraftvoll, fleißig und unermüdlich, wie halt Maulwürfe so sind. Eigentlich müsste ich stolz sein, denn der Maulwurf liebt gepflegte Gärten, wie Spinnen wohnliche Häuser lieben.

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