Abgekocht                                                                       Juni 2011

 

Kaffee. Jetzt sollte es auf einmal Kaffee sein!

Nach eingehender Prüfung und gründlichsten Recherchen wurde Kaffee als mutmaßlichen Auslöser der EHEC-Epidemie ermittelt.

Mit größter Wahrscheinlichkeit jedenfalls.

Sechsundneunzig Prozent der Betroffenen hatten vor, während und sogar nachder Infektion Kaffee getrunken. Unklarheit herrschte nur noch darüber, welche Erzeugerregion letztlich ursächlich verantwortlich war. So lange gilt, dass Kaffee aus allen Regionen und Ländern unserer Erde im Fokus der Ermittlungen bleibt, bis zur Entschädigung, wie für Spanien oder die Lüneburger Heide.

Meine Frau war geschockt!

Mit dieser Nachricht konnte ich sie aber endlich einmal aus ihrer sonst so schlauen Reserve locken. War sie anfangs lediglich betroffen, dann mittelschwer besorgt, später dann fast schon ratlos bei ihren ergebnisoffenen Bemühungen, mich von meinem morgendlichen Tomatenbrot abzuhalten.

Schließlich wurde sie richtig ärgerlich, weil ich, während meines sicheren Selbstmordes – den siesich hier auch noch mit ansehen müsse –, sogar noch seriöse Nachrichten als bescheuertes Medien-Informationsdesaster bezeichnete. Das vergällte mir den Genuss!

Ich solle doch froh sein, meinte sie, dass man aus Vorsicht alleerdenklichen Möglichkeiten in Betracht zöge, setzte sie nach. Und Norden hieße eben auch Wöbbelin! (Ein Ort bei Ludwigslust – woher meine Lieblingstomaten kommen.)

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